HDE-Forderungen: Verdoppelung Überbrückungshilfen + einheitliche Lösung zur Kontaktnachverfolgung
Überbrückungshilfen
Viele Einzelhändler stecken in einer ausweglosen Lage. Mit den Beschlüssen aus der vergangenen Woche wurde der Lockdown faktisch für zahlreiche Händler bis Ende März verlängert. Deshalb muss die Politik jetzt Wort halten und effektive sowie ausreichende Unterstützung leisten, fordert der HDE. In einer aktuellen Umfrage zur Lage der Unternehmen in der vergangenen Woche gab knapp die Hälfte der Innenstadthändler an, ohne weitere Hilfszahlungen in diesem Jahr Insolvenz anmelden zu müssen. Der HDE fordert deshalb mit Blick auf diese dramatische Branchensituation die Bundesregierung auf, die Auszahlungsbeträge der Überbrückungshilfe für März zu verdoppeln – schließlich geht jetzt um rasche Soforthilfe. Der entsprechende Finanzrahmen ist ohnehin bereits bewilligt, bisher kämen die Gelder schlicht nicht an und das vorgesehene Budget werde nicht ausgeschöpft. Die HDE-Umfrage macht denn auch deutlich, dass die aktuellen Hilfsmaßnahmen für knapp 70 Prozent der in der vergangenen Woche geschlossenen Händler nicht zur Existenzsicherung ausreichen. Als keine wirklich hilfreiche Perspektive bewerten viele Händler das seit Montag 08.03.21 in vielen Bundesländern und Regionen mögliche Einkaufen nach Terminvereinbarung. Zwar wollen mehr als 90 Prozent der Einzelhändler ihren Kunden diese Möglichkeit anbieten, knapp ein Viertel der Befragten aber sieht dabei bei hohem Aufwand und großen Kosten nur geringe Umsatzeffekte. 13 Prozent schätzen Click & Meet mit Blick auf Personal- und Gebäudekosten als reines Verlustgeschäft ein.
Auf Dauer kann so nicht weitergemacht werden. Die Politik muss weg von der Fixierung auf die Inzidenzen und hin zu einem Ansatz, der sich an Infektionsrisiken orientiert. Im Einzelhandel ist die Ansteckungsgefahr sowieso – auch laut Robert-Koch-Institut – gering, weshalb es eigentlich keinen Grund mehr für die vielerorts andauernden Ladenschließungen gibt.
Kontaktnachverfolgung
Der Handelsverband Deutschland (HDE) spricht sich für eine bundesweit einheitliche Lösung zur Kontaktnachverfolgung wie beispielsweise durch die Nutzung der Luca-App aus und appelliert an die Kunden, die digitalen Möglichkeiten zu nutzen. Denneine sichere Nachverfolgung von Kontakten per Smartphone mache das Einkaufen in der Pandemie noch sicherer.
Das Prinzip der Luca-App: Jeder Laden hinterlegt digital seinen Standort und hängt einen QR-Code in sein Schaufenster. Der Kunde lädt sich die App auf sein Smartphone, hinterlegt seine Kontaktdaten, scannt den QR-Code und checkt so im Laden ein. Werden nun Infektionen mit dem Corona-Virus gemeldet, kann das örtliche Gesundheitsamt die Kontakte im Laden über das verschlüsselte System innerhalb kürzester Zeit nachverfolgen und Infektionsketten schnell unterbrechen.
Mit seinem Engagement für eine bessere Kontaktnachverfolgung bringt sich der HDE weiterhin aktiv für eine zeitnahe und komplette Öffnung aller Geschäfte unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln ein.