Handel fordert rasche Öffnungsperspektive

 

Der derzeit geschlossene Einzelhandel fordert die Bundesregierung

sowie die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten dazu auf,

den angekündigten Plan zum Ausstieg aus dem Lockdown sehr

zeitnah zu präsentieren. Der Handelsverband Deutschland (HDE) und

die ihm zugehörigen Unternehmen erwarten einen realistischen

Stufenplan, der die rasche Öffnung der Geschäfte ermöglichen soll.

Wie schwierig die Lage für viele Händler im Lockdown ist, zeigt eine

aktuelle HDE-Umfrage unter mehr als 2000 Händlern. Demnach sieht

sich mehr als jedes zweite Unternehmen ohne weitere Hilfen in

Insolvenzgefahr. Drei Viertel der befragten Unternehmen stellen deshalb

fest, dass die aktuellen Hilfsmaßnahmen nicht zur Existenzsicherung ausreichen

und man hört: Hilfen kommen nicht an, Regelungen sind völlig unsinnig,

Ausgrenzungen waren und sind an der Tagesordnung: Die Unterstützung

orientiert sich nicht an dem jeweiligen individuellen Schaden der Milliarden-

Verluste. Der Einzelhandel fordert deshalb nach wie vor Nachbesserungen

bei den Hilfsprogrammen und mehr Tempo bei der Auszahlung.

 

Wie verzweifelt die Lage für viele Einzelhändler mittlerweile ist,

lässt sich auch an der hohen Klagebereitschaft ablesen – mehr als ein

Viertel will gegen die Schließung des eigenen Geschäfts vor Gericht ziehen.

Ein weiterer Grund ist die Enttäuschung über die mangelnde Anerkennung der

Politik für die hervorragend funktionierenden Hygienekonzepte der Branche.

Es muss jetzt in Lösungen gedacht werden. Einkaufen ist auch in Pandemiezeiten

verantwortbar möglich, was auch eine Studie der Bundesanstalt für

Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und der Berufsgenossenschaft für

Handel und Warenlogistik (BGHW) zeigt. Demnach konnte unter den Beschäftigten

der Branche kein erhöhtes Infektionsgeschehen festgestellt werden.

 

Personal Shopping

 

Ab 1. März 2021 gibt es wenigstens in diversen Bundesländern die Möglichkeit nach Terminvereinbarung im bisher geschlossenen Handel, beim sogenannten Personal-Shopping, einzukaufen, was ein Schritt in die richtige Richtung für den Handel darstellt. Die Maßnahmen kommen vom Wunsch der Kunden auf eine

Normalisierung des Lebens, und dem Herzblut der Händler, welche gerne wieder aktive Unternehmer sein möchten.

Die angekündigten Öffnungen sind längst überfällig und vom Verband schon lange gefordert worden. Zwar sei die Begrenzung beim Personal-Shopping auf einen Hausstand je Geschäft eine Einschränkung die gerade für größere Unternehmen eine wirtschaftliche Öffnung fraglich erscheinen lassen, aber es ist ein Lichtstreif am Horizont, gerade für die inhabergeführten kleinen und mittleren Unternehmen.

Dieser Schritt nähre die Hoffnung aller auf Normalisierung der Verhältnisse. Um diesen Schritt in die Normalität nicht zu gefährden, da Verschärfungen genauso schnell wie Lockerungen möglich sind, appelliert der Verband an die Unternehmen, sich auch weiterhin an die Hygienemaßnahmen und an die dann geltenden Zugangsbegrenzungen zu halten.

Bitte informieren Sie sich über die Regelungen in Ihrem Bundesland: LänderRegeln